Montag, 22. Dezember 2014

Damals, heute vor 50 Jahren...

Am 22. Dezember 1964, also heute vor 50 Jahre wurde wiedermal eine Single veröffentlicht. Das war eine kleine schwarze Scheibe mit einem Loch in der Mitte. Die größeren Scheiben darunter nannte man Langspielplatte. Schön und gut, denken sich die eingeweihten älteren Semester unter uns. Es ist alles schon erzählt. Danke für den Exkurs. - Nichts da!

Also, heute vor einem halben Jahrhundert wurde ein Song veröffentlicht, der zur Hymne einer politischen Bewegung wurde. Und es war der Song auf der B-Seite noch dazu! (P.S.: das ist die zweite Seite der Single, dort wo man allgemein den vermeintlich schwächeren Song platziert). Der Interpret, Texter und Komponist war bei der Veröffentlichung leider schon tot. Er wurde elf Tage zuvor erschossen.

Dieser bedauernswerte, nämlich Sam Cooke war einst in jungen Jahren ein gefeierte Gospelstar, Leadsänger der legendären Chicagoer-Gruppe The Soul Stirres. Später war Cooke Vertreter einer musikalischen Richtung die man seit Ende der 1940er R&B nannte, um somit die diskriminierende Bezeichnung Race-Musik nicht zu verwenden. Cooke war ein ganz Großer. Wirklich! Legendär sein TV-Auftritt im Boxring nach dem Sieg eines gewissen Herrn Clay über Sonny Liston im Februar 1964. Was, werden Sie sich fragen hat nun Boxen mit Musik und diese mit einer B-Seite einer Single zu tun. Viel! Sehr viel.

Neben dem Sieger Clay, dem späteren Muhammad Ali, stand nicht nur Cooke sondern auch Malcolm X im Ring. Hier schließt sich der Kreis. Die sechziger Jahre in den USA, waren die Zeit als radikale und gemäßigte schwarze Bürgerrechtler ihre Bühnen hatten. Das Gegenstück zu Malcolm war Martin Luther King. Beide hatten einen Traum. Diesen hatten auch Sam Cooke und Ali.

Diesen Kreis schließen auch wir jetzt : "A change is gonna come" ist aktueller als je zuvor. Vor allem in den USA.

Dienstag, 2. Dezember 2014

Der Tag an dem die Blumenkinder starben: Altamont 06/12/69

Vor 45 Jahren, am 6. Dezember 1969, starben die Blumenkinder. Ihr Sterben, das seit dem Summer of Love 1967 das Ende der Sechziger einleitete, erfuhr Mitte August 1969 in Woodstock eine letzte kurze Auszeit. Im Dezember wurde aber schließlich den Blumenkindern auf einer Rennstrecke im kalifornischen Altamont im wahrsten Sinne des Wortes der Dolchstoß versetzt.

Die Rolling Stones, die bad boys des Jahrzehnts, die Anti-Beatles zelebrierten an diesem Tag ihr Anti-Woodstock: dargebracht im genialen Filmdrama Gimme Shelter. In einem Filmdrama, welches das letzte Konzert ihrer seit 7. November laufenden US-Tour dokumentierte. Ein Filmdrama, welches aber auch den letzten Tag des 18-jährigen Meredith Hunter uns für immer in Erinnerung halten wird.

Mehr als eine Woche davor setzten die Stones noch mit ihren Konzerten im New Yorker Madison Square Garden einen musikalischen Höhepunkt, verewigt im Live-Album Get Yer Ya-Ya's Out. Altamont hielt dem entgegen. Mit allen Negativen des Musikbusiness setzte es für die Rolling Stones den Schlusspunkt in dem Jahr, in dem Brian Jones ums Leben kam.

Um mit Rob Kirkpatrick zu schließen "1969: The Year Everything changed"!