Mittwoch, 26. November 2014

Ring-a-ling-a-ling Ding-dong-ding... der ultimative Christmas-Sound!

Alle Jahre wieder kommt das Christuskind: Nach diesem Motto sind die Schoko-Weihnachtsmänner ab Ende Oktober im Handel. Entsprechend werden wir mit kommerzorientierten Weihnachtsliedern bereits im November niedergesäuselt. Wer Glück hat und einen Regionalsender im österreichischen Rundfunk zu hören bekommt, kann vielleicht noch heimische und klassische Advent- und Weihnachtslieder hören.

Der Rest ist kommerzorientierte Katastrophe! Man denke nur an Last Christmas & Co. - von Weihnachtsstimmung keine Spur. Doch es gibt sie, die Ausnahmen guter kommerzorientierter Weihnachtslieder. Damals aus der guten alten Zeit, als die Musik auch noch gut war: "Christmas with the Beach Boys", Merry Christmas - The Supremes", "The Ventures' Christmas Album" und viele, viele mehr...

Aber eine dieser LPs ist unbestritten Top: "A Christmas Gift For You from Phil Spector", veröffentlicht am 22. November 1963! Der Genius himself, Schöpfer des "Wall of Sound", arrangierte auf dieser LP die "Stars" seines Plattenlables Philles Records: Darlene Love, The Ronettes, Bob B. Soxx & the Blue Jeans und The Chrystals. - Das waren noch Christmas-Songs und kein wischi-waschi Last Christmas. Das sind For-ever-Christmas-Songs!


P.S.: Und wenn Ihr alles schön brav seid gibts hier bald einige interessante Christmas-Charts! Simply Ring-a-ling-a-ling Ding-dong-ding...

Donnerstag, 20. November 2014

Northern Soul: Keep the faith!

Nein, nein, nein! Northern Soul ist keine kanadische Musikrichtung und kein Scotch. Northern Soul ist die so erstmals vom britischen Journalisten Dave Godin bezeichnete Musik- und Tanzkultur der englischen Arbeiterklasse in den späten sechziger und den siebziger Jahren. Hervorgebracht im Untergrund durch die guten alten Mods. Speziell ist der Northern Soul mit der Clubszene aus und um Manchester verbunden. Zwei legendäre Clubs prägten den Mythos: das Twisted Wheel in Manchester, seit den Sechzigern bis zu seiner Schließung 1971 und das Wigan Casino in Wigan, als Treffpunkt der „all-nighters“ von 1973 bis 1981.

„All-nighters“, das ist sind die Protagonisten dieser unsterblichen Popkultur. Tanzen, die Nacht durchtanzen von Samstagabend bis Sonntagvormittag. Aufgehen im Beat, im Beat des einfach gestrickten Soul: 1,2,3,4,1,2,3,4,1... wie es uns wunderbar die BBC-Dokumentation „Northern Soul: Living for the Weekend“ verrät: dokumentiert an den Four Tops und ihren Hit I can’t help myself.

Das größte Vermächtnis der DJs der Northern Soul-Szene ist es unbekannte Stimmen und Soulnummern abseits von Motown-Mainstream in Erinnerung gebracht zu haben. Wunderbare Northern Soul Compilations gibt es auf Spotify und YouTube zum Mittanzen. Simply, keep the faith!

Dienstag, 18. November 2014

Di-Dap, Du-Dap... Daptone souls!

New York. Dezember. Apollo. Daptone. - Wer damit was anfangen kann ist heiß. Ein heißer Insider des Soul und seiner genialen Erben.

Vom 4. bis 6. Dezember 2014 findet im legendären New Yorker Apollo die Daptone Super Soul Revue statt. Künstler wie Sharon Jones & the Dap-Kings, Charles Bradley und The Como Mamas treten dabei auf. Sie sind das Markenzeichen des seit 2000 existierenden kleinen feinen US-Lables Daptone. Ein Indie Lable, welches mit seiner Arbeit der Tradition von Motown und Stax verbunden ist. Dazu gehören auch geniale Studiomusiker, wie sie einst Motown mit den Funk Brothers und Stax mit Booker T. & M.G.‘s hatten. Bei Daptone sind es die Dap-Kings. Eine Band mit einem genial arrangierten Bläsersatz, klassisch das Bariton-Sax eingesetzt. Nie gehört? Dann hört mal rein bei Amy Winehouse, auf Rehab sind die Kings zu hören! Ein Link gefällig zur Ihrer Zusammenarbeit? Hier ganze 30 Minuten live.


Neben Sharon Jones, die mit den Dap-Kings gerade auf Europatournee ist, gilt es Charles Bradley zu empfehlen. Seine erste Single nahm er 2002 als 54-jähriger auf, 2011 erschien seine erste LP No time for dreaming. In Wien sang 2013 beim Jazz Fest. Auch heuer im Juli war er wieder da, von Jones und weiteren Dapstone-Mitstreitern begleitet. Eine Seh- und Hörprobe der Wiener Super Soul Revue gibt es auch im Netz.

Übrigens: die Apollo-Konzerte werden uns das erste Daptone-Livealbum bescheren. Einen Vorgeschmack auf Daptone-Christmas liefert aktuell Sharon Jones & the Dap-Kings. Ein groovig-souliges White Christmas ist heuer mein Xmas-Song des Jahres

Mittwoch, 12. November 2014

#foodporn und co... sind einfach gut fürs ego!

Könnt ihr euch noch erinnern, als wir in den tiefen siebziger Jahren kläglich scheiterten mit unsren Festnetztelefonen Farbfotos aufzunehmen oder damit mit Musik untermalte Kurzfilme innerhalb von Sekunden in die Welt hinauszutragen?

Heute ist alles anders: Smartphones - smart wie ein phone eben sein kann - sind das Schweizer Taschenmesser der Glückseligkeit. Mit den coolsten APPs ausgestattet werden Sie zum Alter Ego des nach Geltung und Anerkennung drängenden Kleinhirns. Best-of oder Fischer-Listen gaukeln uns in Echtzeit vor, wie weit hinten wir in den Rankings der Anerkennung liegen. Streng Dich mehr an! schreit kreischend das Unterbewusstsein mit aller Brutalität in Dir: auch du schaffst 1,350.138 Follower auf you tube!

Auch die neuen Twitter-Statistiken legen unsere Niederlagen offen! Wenn die eigenen Tweets in einem 28-tägigen Zeitraum nicht 300.000 Impressionen schaffen sind wir erledigt. Ein Niemand! Wer nimmt uns in der Socialmediawelt eigentlich noch war? Erst recht, wenn die Realwelt in dieser aufgegangen ist!


Cool bleiben! Was geht uns die Welt da draußen an, nein, die da drinnen in diesen Computerdingen eigentlich. Wir haben unseren Spaß hier und jetzt! Nein, nicht für unser zigtausenden Follower auf Instagram, Swarm und sonst wo. Wir haben Spaß für uns. Für uns alleine.

Wir machen was wir immer machen. Nur sind die Smartphones live dabei. Yeahhhh, wir spamen die Socialmediawelt. Ach macht das Spaß. Das Ego tobt. Ob der Content dann Supergirl123 gefällt, die uns damit auf ihre virenversuchte Singelplattform locken möchte oder @fischundfleisch retweetet ist uns egal.

Ach und noch was: Kochen kann irgendwie jeder. Ein Smartphome hat auch iregendwann jeder. Onlinestellen kann auch irgendwo jeder. - Einfach gesagt: jeder ist ein "Eaglepowder".



Donnerstag, 6. November 2014

Happy Birthday, Herr Sax! Eine (musikalische) Hommage an das geilste Holzblasinstrument der Gesichte!

Wer erinnert sich noch daran wie das (Tenor)Saxophon mit seinen Soloeinlagen die Hits dieser Welt abseits des Jazz bereicherte? Das war damals in den fünfziger und sechziger Jahren. Ein gewisser Ike Turner lies es 1951 bluesig swingend eine Hauptrolle in Rocket 88, dem "ersten" Rock'n'Roll-Song der Musikgeschichte übernehmen.

Leider verlor das Saxophon bald darauf seine bestimmende Rolle als fetzige Soloeinlage und wurde darin vom Zeitgeist, vulgo der E-Gitarre abgelöst. Doch dieser haben wir - Gott sei Dank - den Chicago Blues und damit die greatest Rock 'n' Roll-Band der Welt zu verdanken. Die Rolling Stones hatten in einigen ihrer Hits das Saxophon eingebaut. Im Gegensatz zum zeitschwülstigen Begleitklang in Waiting on a Friend gilt es für wahre Stones-Feinschmecker den legendären Sax-Solos in Rip this joint oder Brown Sugar zu lauschen.  


In Österreich wurde der Klang des modernen Saxophons einem breiten Publikum wohl über die Titelmusik der legendären ORF-Kinosendung Trailer ab 1975 vermittelt. Die Melodie Bird's Lament wurde bereits 1969 von Louis Thomas Hardin, Künstlername Moondog, veröffentlicht. 

Doch was war, ist und wird das Saxophon ohne John Coltrane, dem Gott der Götter, sein. Wer sein Love Supreme noch nie genossen hat, soll es hier und jetzt tun!
  
Und für alle die damals in Völkermarkt live dabei waren: mein legendäres Tequila-Solo vom Stadtfest 1988 muss erst digitalisiert werden. Aber es gibt ein Foto vom Auftritt.
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 Herr Antonie-Jospeh Sax, DANKE!